Urlaub, Reise oder einfach feige Flucht?

Es klingt ja blöd, und vielleicht ist es das auch, aber ich musste weg. Einfach raus, weg von daheim, wo ich den ganzen Tag und die halben Nächte mit einem Leben konfrontiert bin, das ich so nicht wollte. Ich vermisse Günther mit jeder Faser zu jeder Stunde, immer und überall. Diese Reise soll mir helfen, Abschied zu nehmen, von meinem geliebten Ehemann, und auch von einem Leben wie es bisher war. Natürlich war es für mich naheliegend, die Ziele und Pläne aufzugreifen, die wir für diesen gemeinsamen Sommer hatten. Natürlich hatte sich schon die Angst eingeschlichen, dass es für Günther so  zu anstrengend werden würde, aber es gab uns Hoffnung und Kraft, Günther hat recherchiert und mit seiner Drohne geübt, um im Urlaub tolle Aufnahmen machen zu können. Ich kann leider (noch) nicht damit umgehen, und habe ja sowieso schon viel zu viel Gepäck mit dabei.
Ich hoffe, durch diese Zeit für mich alleine, in Erinnerungen schwelgen zu können, und den Schmerz gegen Dankbarkeit tauschen zu können. Dankbar für die gemeinsamen Jahre, Jahre des Glücks und der Freude, aber natürlich auch der Sorgen und des Streits. Am Ende zählt aber nur die Liebe, und bei allen Problemen, die wir im Laufe der Jahre durchstehen mussten, ist sie immer stärker geworden und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit entstanden. Günther zu verlieren bedeutet für mich, auch einen Teil von mir selbst zu verlieren, ein sehr großen und wertvollen Teil, denn er hat mich so viel gelehrt, mich unterstützt, mich geliebt, und umgekehrt war es ebenso. Was bleibt ist diese unglaubliche Leere und ein Druck im Brustkorb, der mir gefühlt die Luft zum Atmen nimmt und mir den Hals abschnürt, sodass ich kein Wort mehr sprechen kann. Alles zu und dicht und voller Trauer. Nach dieser Reise, von der ich nicht weiß, ob sie ein paar Tage oder Wochen dauert, finde ich hoffentlich wieder etwas Mut und Hoffnung, Luft zum Atmen und Mut zum Leben.

Die persönlichen Texte in diesem Abschnitt kann man ausblenden, interessanter sind für Manche aber die gefahrenen Strecken. Da es aber hauptsächlich mir selbst helfen soll, wieder in ein Leben zurückzufinden und zu refektieren, mich zu erinnern und zu sammeln, wende ich nicht viel Zeit für Korrekturen, Rechtschreibung und Grammatik auf. Wer also Fehler findet, der darf sie herzlich gerne behalten. 😉